Unsere Kultur ist von einem enormen Gebrauch an Bildern geprägt und das wird sich zukünftig
noch weiter verstärken. In der Vermittlung gesellschaftlich relevanter Themen am Beginn des 21.
Jahrhunderts spielen Bilder und damit verknüpfte vielfältige Bildwelten eine dominante Rolle.
Dem Fach Kunst dem einzigen Fach in dem Bilder und das Umgehen mit Bildern im Zentrum stehen
fällt daher an den einzelnen Schularten eine besondere Bedeutung zu. Die Hirnforschung
attestiert dem Kunstunterricht ein besonderes Potential in der Entwicklung des bildlichen
Wahrnehmungs- und Vorstellungsvermögens als notwendige Grundlage für die Herausbildung einer
komplexen Intelligenz. Die Lernpsychologie stellt das durch den Kunstunterricht geförderte
spielerisch-kombinatorische Auffinden von Lösungsstrategien heraus. Die Naturwissenschaften
profitieren von dem im Kunstunterricht geförderten Denken in bildhaft-anschaulichen
Zusammenhängen als notwendige Erfahrungsgrundlage für das Entwickeln abstrakter
Erkenntnisprozesse. Die Geisteswissenschaften machen immer öfter didaktische und methodische
Anleihen aus dem Fach Kunst. Der Kunstunterricht schafft demnach Grundlagen zur
Auseinandersetzung mit Bildern und führt somit zu einem Verständnis der vielfältigen Bildwelten
in unserer Kultur. In den Beiträgen dieser Publikation wird der Versuch unternommen aus dem
Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen die Bedeutung von Kunstunterricht herauszustellen
sich dem kulturell so wichtigen Thema »Bild« zu nähern und Auseinandersetzungsformen mit
vielfältigen Bildwelten zu schildern. Es werden Bildverstehensprozesse untersucht und die
wechselseitige interdisziplinäre Erweiterung von Bildverstehen und Bildwissen dargelegt. Diese
Textsammlung wendet sich an alle die am Fach Kunst und an Ästhetischer Bildung allgemein
interessiert sind an Lehrer Schüler und Eltern an Lehrende und Studierende an Hochschulen
an Ausbilder und Lehramtsanwärter in Studienseminaren und auch an bildungspolitische
Entscheidungsträger.