Aus dem Mordfall Buback ist ein Justizfall Becker geworden der mehr und mehr die Züge einer
Geheimdienstaffäre angenommen hat. Die RAF-Frau die verdächtigt wird an der Ermordung des
obersten Staatsanwalts der Republik beteiligt gewesen zu sein soll für den Verfassungsschutz
gearbeitet haben. Das klingt eher nach dem Plot für einen Politthriller als einem ungeklärten
terroristischen Verbrechen. Sollte ein Geheimdienst dem die Aufgabe obliegt die Verfassung zu
schützen tatsächlich eine Frau in ihren Diensten geführt haben die von dem Karlsruher
Mordkomplott entweder informiert oder gar an ihm beteiligt gewesen ist? Die Entstehung
derartiger Fantasiekonstrukte kann nur verhindert werden wenn der Aufklärung eine Ernst zu
nehmende Chance geboten wird. Wolfgang Kraushaar hat die Beziehungen bundesdeutscher
Geheimdienste zum Terrorismus genau rekonstruiert und untersucht die Frage seit wann und in
welchem Zusammenhang Verena Becker mit dem Verfassungsschutz kooperiert haben könnte.