Der Blick der Europäer auf Afrika reichte jahrhundertelang nur bis zu den unüberwindbar
scheinenden Wüsten der Sahara. Erst im 15. und 16. Jahrhundert näherten sich kühne
portugiesische Seefahrer die eigentlich auf der Suche des Seeweges nach Indien waren
vorsichtig den eintönigen Küsten an ihrer Backbordseite. Nachdem sie die dringlichsten Fragen
der Navigation der Kartographie und des Schiffbaus aber auch der Finanzierung ihrer
waghalsigen Expeditionen ins Ungewisse gelöst hatten liefen sie in Scharen von Lissabon
Amsterdam oder Liverpool mit Südkurs aus um an die begehrten Gewürze Asiens zu gelangen.
Afrika ließen die Kapitäne zunächst buchstäblich links liegen bis sie die vermeintlich
unerschöpflichen Ressourcen an Menschen Elfenbein und Gold erkannten. Was folgte waren ein
mitleidlos organisierter Sklavenhandel die Auf- und Verteilung des Schwarzen Kontinents an
Länder und Potentaten eine zwiespältige Kolonialzeit und schließlich die Ausrufung
unabhängiger afrikanischer Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Aufnahme in die
Völkergemeinschaft. Alle wesentlichen Impulse für diese tiefgreifenden Veränderungen kamen für
die Menschen stets über das Meer. Im vorliegenden Buch werden die Motive der Entdecker und
Kaufleute sowie einzelne in Verbindung zueinanderstehende maritime Ereignisse beschrieben die
den Seeweg Afrika zum heute unentbehrlichen Teil des Welthandels machen.