Folgt man von Calais aus der Küstenstraße Richtung Boulogne sur Mer und sieht dann die
englische Küste so kann man sich unschwer vorstellen wie strategisch wichtig diese
Wasserstraße für die Anrainerstaaten insbesondere aber für England ist. Das Tor zu West-Europa
auf dem Seewege schlechthin. Die Bunker und Ruinen entlang dieser Küste konfrontieren die
Menschen mit der jüngsten Vergangenheit u.a. mit vier Jahre andauernden Artilleriegefechten um
die Beherrschung des Ärmelkanals. Wie wurde dieser Artilleriekampf geführt? Zunächst ist
festzustellen dass man bei der Betrachtung der schweren Marineseezielbatterien im Pas de
Calais heute wie damlas der Faszination über Größe und Ausmaß der Anlagen und der
großkaliebrigen Artillerie unterliegt. Exakt das was bereits während des 2. Weltkrieges durch
Goebbels Propaganda erreicht werden sollte nämlich die deutsche Seite an die Größe und Stärke
des Atlantikwalls glauben zu lassen und den Gegner die Unmöglichkeit dessen Überwindung vor
Augen zu führen. In der Literatur über den Atlantikwall wurde ausführlich über Standorte
Ausbaustärke der Bauwerke und Gliederung der eingesetzten Truppen geschrieben. Über den Einsatz
insbesondere der Fernkampfartillerie am Pas de Calais findet sich dagegen wenig. Dieses Buch
macht den Versuch diesen Aspekt des Atlantikwalles näher zu beleuchten. Im Einzelnen werden
untersucht: Der Aufbau der Batterien. Das Duell mit der englischen Artillerie sowie der
Einsatz gegen den feindlichen Schiffsverkehr in der Straße von Dover.