Als unverzichtbarer Bestandteil der Bewaffnung dient die Munition der Vernichtung von lebenden
Kräften des Gegners deren Technik bzw. Verteidigungsanlagen. Anhand von kriegsgeschichtlichen
Beispielen werden die verheerenden Auswirkungen einer verfehlten Munitionspolitik für die
kämpfenden Verbände der Wehrmacht aufgezeigt. Als Stiefkind in der Rüstungswirtschaft behandelt
standen während des Krieges weder die fabrikatorischen Ressourcen noch die notwendigen
Rohstoffe in einem ausreichenden Maße zur Verfügung.Die zehnjährige Geschichte des Strausberger
Märkischen Walzwerkes steht exemplarisch für die vielen nach der nationalsozialistischen
Machtergreifung entstandenen Munitionsfabriken. Errichtet in der Phase der unmittelbaren
Kriegsvorbereitung entwickelte sich das Tochterunternehmen der Fritz Werner AG zu einem
bedeutenden Hersteller von Infanteriepatronen und Munitionsteile für Bordwaffen und
Luftabwehrgeschütze. Rüstungspolitische Entscheidungen und der Munitionsbedarf der Wehrmacht
prägten nicht nur den Produktionsprozess sondern gleichfalls den Betriebsalltag und ab 1940
den Einsatz von ausländischen Arbeitskräften.