Der falsche Mythos um den Gott im Exil und sein Land - Die internationale Begeisterung für den
Dalai Lama ist ungebrochen. Er und Tibet stehen für ethische Konzepte wie Frieden
Gerechtigkeit und Ökologie - und für eine Tradition der Vergeistigung und Askese. Seit den
1980er Jahren hat sich der Tibet-Hype von den Rändern der deutschen Gesellschaft bis in deren
Mitte fortgesetzt.Dabei ist das gesamte Konzept eine Lüge: Unser Tibet-Bild beruht zu großen
Teilen auf eurozentrischen Klischees. Die Tibeter haben unsere Trugbilder imExil übernommen um
daraus eine nationale Identität zu konstruieren.Tibet wie wir es verstehen ist eine
westöstliche Illusion mit der die Exilregierung und der Dalai Lama eine PR-Kampagne
losgetreten haben in deren Unaufrichtigkeit heute nicht nur die westliche Öffentlichkeit
verstrickt ist. Sondern auch: die Tibeter selbst.Oliver Schulz erklärt das schräge Bild das
wir von dem Land haben. Dieses Buch analysiert die gängigen Klischees und Missverständnisse. Es
untersucht dieGeschichte des europäischen Zugangs zu Tibet. Es beleuchtet die gescheiterte
internationale PR-Strategie des Dalai Lama und seiner Unterstützer. Es erklärtden Stillstand
der modernen tibetischen Kultur und Gesellschaft.Auf dem Buchmarkt über Tibet stehen sich zwei
Positionen unversöhnlich gegenüber. Ein riesiger Markt für Esoterik aber auch Abenteuer und
Romantisierung und eine - hierzulande allerdings wenig verbreitete - Verdammung Tibets und
seiner Kultur als feudal und unterdrückerisch. Die beiden Standpunkte spiegeln die politischen
Ansichten des Westens und von China ziemlich genau wider.Die tibetfreundliche Position ist
massiv vertreten. Die bekanntesten Publikationen zu Tibet sind die Bücher des Dalai Lama
unglaubliche Bestseller. Hinzu kommen Bildbände über das Land. Beliebt sind bis heute die
Klassiker von Tibet-Reisenden des letzten Jahrhunderts wie Heinrich Harrer und Alexandra
David-Neél. Kritische Sachbücher sind rar und eher wissenschaftlich geschrieben. Fachlich
fundiert ohne Polemik und lebendig wird Die Tibet-Lüge eine breitere Auseinandersetzung in
der Öffentlichkeit auslösen.