»Wenn man mir die Hände abhackt tippe ich eben mit den Zehen weiter« so das Credo von Charles
Bukowski für den das Schreiben neben Alkohol und Frauen eine große Leidenschaft ja ein
»idiotischer Drang« war dem er sich sein Leben lang weder entziehen konnte noch wollte. Zu
seiner Alltagsroutine gehörten neben seiner Schreibmaschine sinfonische Musik Zigarren und
Bier da das »die Lücken füllte wenn es mit der Kreativität mal nicht so gut lief«.Neben Prosa
und Lyrik verfasste Bukowski zwischen 1961 und 1974 unzählige »Notes of a Dirty Old Man«
betitelte Kolumnen die in L. A. Free Press und Open City sowie in Nola Express veröffentlicht
wurden und häufig aufgrund ihres pornographischen und obszönen Inhalts keinen Eingang in seine
Bücher gefunden hatten. Die in diesem Buch erstmals veröffentlichten Kolumnen thematisieren
(häufig überaus zynisch) die Dynamik des Schreibens und die prekäre Situation eines
Schriftstellers am Anfang seiner Karriere. In seinen Stories geht es um Dichterlesungen Partys
Filmsets heiße Blondinen und Bars - auch hier steht die Auseinandersetzung mit dem Schreiben
und dem Leben als Schriftsteller im Fokus.Die für seine Schriftstellerkollegen wie Doug Blazek
d. a. levy William Wantling Jory Sherman und Ernest Hemingway verfassten Rezensionen und
Vorworte im zweiten Teil dieses Buches sind nicht nur ein Beleg seiner profunden Kenntnisse
der amerikanischen und klassischen Literatur sondern auch ein Zeugnis seiner Skepsis und
ablehnenden Haltung gegenüber dem literarischen Establishment.In seinen Interviews äußert sich
Bukowski zu seinem ambivalenten Verhältnis zum Beruf des Schriftstellers und dem damit
einhergehenden Ruhm den er als befremdlich und wenig erstrebenswert erachtete. Und auch die
ihm eigentlich verhassten Dichterlesungen bezeichnete er als »seelenzersetzend« aber wenn das
Honorar stimmte ließ sich der Dirty Old Man nicht lange bitten zog seine Show ab und musste
nach mancher Lesung sturzbetrunken aus dem Saal getragen werden. Darüber hinaus gewährt uns Buk
in einem der Interviews einen Einblick in seine Arbeit als Drehbuchautor für den von Barbet
Schroeder realisierten Film Barfly und schildert seine erste (und für ihn überraschend
angenehme) Begegnung mit dem Hauptdarsteller Mickey Rourke.