Wieso kann ein wenige Stunden altes Fohlen mit der gleichen Grundgeschwindigkeit galoppieren
wie seine Mutter? Wenn ein talentiertes Springpferd 4jährig 1 80 Meter hoch springen kann - was
muss es eigentlich lernen bis zur Bewältigung eines Olympiaparcours der höchstens 1 65 Meter
hoch ist? Wenn ein Freizeitpferd über viele Jahre nur sehr wenig belastet wird und viel auf der
Weide steht - wieso kann es genau dieselben Erkrankungen entwickeln wie ein Pferd aus dem
Spitzensport mit chronischen Überlastungssyndromen? Warum entwickeln manche talentierten
Dressurpferde schnell Muskulatur - und andere kaum obwohl sie von erfahrenen Reitern
ausgebildet werden? Seriöse Antworten auf diese Fragen sind nur möglich wenn man den
speziellen Bewegungsapparat des Pferdes unter funktionalen Gesichtspunkten analysiert. Stefan
Stammer hat sich in diesem Buch unter Berücksichtigung jüngster Forschungsergebnisse die Frage
gestellt auf welche Weise die Bewegungsenergie des Pferdes entsteht und mit welchen Strukturen
sie in Bewegung übertragen wird - sei es im Dressurviereck auf der Rennbahn oder über dem
Sprung. Dabei rücken die Fasziensysteme als Strukturen die in den letzten Jahren mehr und mehr
in den Fokus wissenschaftlicher Betrachtung gelangt sind auch in diesem ins Zentrum der
Bewegungsanalyse. Zudem hat sich der Autor die Frage gestellt ob die Klassische Reitlehre mit
der Skala der Ausbildung als Herzstück dem aktuellen Wissen über die biomechanischen
Zusammenhänge der Pferdebewegung standhalten kann. Die Antworten die dieses Buch gibt sind
ebenso einfach wie komplex: Die Entwicklung von positiver Körperspannung ist der Schlüssel zur
Gesundheit und Leitungsfähigkeit eines jeden Reitpferdes. Die klassische Reitlehre liest sich
unter dieser Prämisse als perfekte Grundlage einer Trainingslehre für den Aufbau und die
Steuerung der positiven Spannung. Dieses Wissen geht jeden Reiter an der fundiert und
kompetent über die richtigen Maßnahmen zur Ausbildung seines Pferdes entscheiden möchte.