Es gab Zeiten da blickten berühmte Staatsmänner wie Churchill oder Intellektuelle wie Hannah
Arendt Lion Feuchtwanger oder Heinrich Mann voller Achtung und Bewunderung auf Stalin und auf
das von ihm geführte Land. Doch mit dem Kalten Krieg und nicht zuletzt mit der Geheimrede
Chruschtschows wurde Stalin zu einem »Monster« das vielleicht nur mit Hitler zu vergleichen
sei. Domenico Losurdo setzt sich mit den Konflikten und Interessen auseinander die diesem
Umsturz der Sichtweise zugrunde liegen. Er nimmt diesen radikalen Gegensatz der Stalinbilder
zum Anlass sie allesamt zu problematisieren statt eines davon zu verabsolutieren. Hierfür
betrachtet er die sowjetische Geschichte auf der Grundlage einer umfassenden Komparatistik der
Tragödien des 20. Jahrhunderts entdämonisiert Stalin und kontextualisiert eine Reihe der gegen
ihn erhobenen Anklagen ohne sie einfach zu negieren. Ein weiteres Buch des Autors das gewiss
für Aufsehen und kontroverse Diskussionen sorgen wird.