Eine Woche vor dem 100. Jahrestag von Mussolinis »Marsch auf Rom« der Machtübergabe an den
»Duce« des Faschismus trat die Führerin der Fratelli d'Italia Giorgia Meloni ihr Amt als
Ministerpräsidentin Italiens an. Ihr mehrheitlich aus Mussolini-Anhängern gebildetes Kabinett
wurde in linken Medien als Regierung »reueloser Faschisten« charakterisiert. Gerhard Feldbauer
geht der Frage nach wie es geschehen konnte dass zu Mussolinis verbrecherischem Erbe sich
Bekennende an die Macht kommen konnten. Möglich wurde das weil die faschistischen Kräfte in
der Vergangenheit in Reserve gehalten wurden um die Vorherrschaft der USA und der NATO zu
sichern und um die Linken von der Regierung fernzuhalten. Nach ihrem Wahlsieg verstieg sich
Meloni zu der schieren Heuchelei sie habe »nie mit dem Faschismus sympathisiert« und
Mussolinis Rassengesetze von 1938 immer als »Tiefpunkt der italienischen Geschichte« und als
»eine Schande« betrachtet. Im Wahlkampf dagegen hatte sie sich zum Erbe Mussolinis bekannt und
angekündigt ein das Parlament entmündigendes autoritäres Präsidialregime zu errichten - bei
Forcierung der neoliberalen Agenda.