Obwohl sie eine fundierte philosophische Ausbildung genossen hat wollte Hannah Arendt sich nie
zum Kreis der Philosophen rechnen lassen sondern sah sich selbst eher als eine Vertreterin der
politischen Theorie. Hintergrund für diese Weigerung eine Philosophin sein zu wollen ist die
Erfahrung des deutschen Nationalsozialismus und die Beobachtung dass gestandenen Philosophen
zu diesen unvorstellbaren Ereignissen sogar noch eine theoretische Begründung einfiel. Es gibt
einen engen Zusammenhang zwischen dem eigenen Erleben und den Themen die Arendt behandelt.
Dieses Verhältnis nimmt das Buch von Alexandra Popp als Leitfaden und erläutert das Werk von
Hannah Arendt vor dem Hintergrund ihres Lebens. In einen biografischen Teil werden Themen
angerissen die für Arendts Denken später Bedeutung erlangen. Bei Arendts politischer Theorie
liegt das Hauptaugenmerk liegt auf der Bedeutung der Pluralität für das menschliche
Zusammenleben. Auch das für Arendt so wichtige Thema der Freiheit wird umfassend beleuchtet
genauso wie die berühmte These von der Arbeitsgesellschaft der die Arbeit ausgeht.Weiterhin
stehen zwei konkrete politische Ereignisse im Mittelpunkt mit denen Arendt sich befasste. Das
erste von Arendts zentralen Themen ist der Totalitarismus und damit zusammenhängend die
Erfahrung der systematischen Vernichtung von Menschen in Konzentrationslagern. Der zweite
Themenkomplex auf den Arendt Zeit ihres Lebens immer wieder zurück kommt ist der Zusammenhang
zwischen Revolutionen Freiheitserfahrung und Gründung von Gemeinwesen aus dem Erleben des
gemeinsamen Handelns heraus.Schließlich geht die Autorin mit Arendt über Arendt hinaus und
denkt Themen für aktuelle Bezüge weiter. Konkret betrifft das Arendts Überlegungen zum Ende der
Arbeitsgesellschaft und zur Weltbürgergesellschaft. Außerdem werden neuere Überlegungen zur
Zivilgesellschaft aufgegriffen in denen die Teilnahme von Menschen an politischen
Entscheidungen konkretisiert wird.