Ein Stadtführer der besonderen Art: Sieben reichlich bebilderte und mit Karten illustrierte
Streifzüge allesamt mehr oder weniger im Innenstadtbereich führen zu den Zeugnissen jüdischen
Lebens in Stuttgart vom Mittelalter bis in die Gegenwart. An den jeweiligen Stationen wird
erlebbar welch vielfältigen Einfluss Jüdinnen und Juden auf ökonomischem kulturellem und
sozialem Gebiet ausgeübt und welche Verdienste sich viele von ihnen um das Wohl der Stadt
erworben haben. Sichtbar wird dabei auch wie sich die jüdische Community im Laufe der Zeit
veränderte welche Auseinandersetzungen in der Gemeinde stattfanden und wie ausdifferenziert
die gesellschaftliche Realität der Gruppe war die die Nazis kurzerhand zu «den Juden»
erklärten. Die Verfolgung der jüdischen Menschen im Nationalsozialismus nimmt zwangsläufig
großen Raum ein und anhand zahlreicher Beispiele wird die Geschichte teilweise bis in die
Neuzeit fortgeführt. Vorgestellt werden dabei etliche bedeutende jüdische Persönlichkeiten
Stuttgarts: Joseph Süß Oppenheimer Karoline Kaulla und ihre Dynastie Eduard Pfeiffer Max
Horkheimer Friedrich Wolf Gerda Taro und viele andere. Zudem befassen sich die Autoren mit
ehemals jüdischen Kaufhäusern wie «der Schocken» der Stuttgarter Münze jüdischen Friedhöfen
der heutigen jüdischen Gemeinde dem Judenladen dem Alten Schauspielhaus einem Loch im Gehweg
Judenhüten an der Kirchenfront einem Schnäppchen vom Breuninger dem Hirschstraßen-Krawall
der Kulturmeile und der Universität dem Ort von Deportationen Stolpersteinen dem
Galgenbuckel Displaced Persons und dem Schwarzmarkt Raubkunst und Provenienzforschung
Rundfunkpionieren Sängern und Malern der Stuttgarter Jüdischen Kunstgemeinschaft dem
Pestpogrom und der Judengasse der «Büchsenschmiere» dem «Lumpenwolf» Friedrich Schiller und
«'n gude fette Kuggel».