In der arabischen Welt ist theokratischer Islamismus auf dem Vormarsch in den U.S.A.
grassieren fundamentalistische evangelische Sekten die Anläufe unternehmen Darwins
Evolutionstheorie durch biblische Offenbarungen zu ersetzen und in den ehemaligen
Ostblockländern sind die christlichen Konfessionen auf dem Vormarsch. Angesichts dieser
Entwicklungen liegt es nahe die bisher verwendeten Argumentationsmuster der Religionskritik
Revue passieren zu lassen und nachzufragen ob sie für das 21. Jahrhundert unverändert taugen.
Oder haben etwa doch diejenigen Recht die behaupten das religiöse Bewusstsein gehöre nun
einmal zum Menschen und müsse daher weiterbestehen solange es Menschen gibt? Kellner verfolgt
deshalb verschiedene Formen der Religionskritik von der Frühscholastik über die Aufklärung und
Hegels Ansatz den personifizierten Gott durch die Logik oder den Weltgeist zu ersetzen. Als
Wendepunkt der Religionskritik macht er Feuerbach aus der die Frage ob es Gott gibt oder
nicht für überholt erklärt und sich der Frage widmet wie Gott in die Köpfe der Menschen
kommt. Ein Ansatz der fast unweigerlich zu Marx führt der fordert dass von der Kritik der
Religion zur Kritik des Jammertals übergegangen werden müsse auf dessen Boden Religion gedeihe
und zu Freud für den religiöse Inhalte Projektionen des menschlichen Familienlebens sind.
Schließlich bezieht Kellner wichtige Thesen moralisch motivierter Religionskritiker wie
Bucharin und Most in seine Überlegungen ein.