Band 20. Komödie.Vergeblich drängt König Leontes von Sizilien seinen Jugendfreund König
Polixenes von Böhmen seinen Aufenthalt bei ihm noch zu verlängern. Erst als ihn auch Hermione
Leontes Gattin darum bittet entschließt er sich zu bleiben. Das versetzt Leontes derart in
Eifersucht dass er seinen Höfling Camillo beauftragt Polixenes den er einer Beziehung mit
Hermione verdächtigt zu ermorden. Camillo gesteht Polixenes seinen Auftrag und beide fliehen
nach Böhmen. Damit sieht Leontes seinen Argwohn bestätigt. Er wirft Hermione ins Gefängnis
erkennt das Kind das sie zur Welt bringt nicht als das seine an und lässt es von Antigonus
aussetzen. Auch ein Orakelspruch von Delphi der Hermiones Unschuld bestätigt überzeugt
Leontes nicht. Erst als sein Sohn Mamillius aus Kummer über die Ereignisse stirbt und Hermione
bei dieser Nachricht wie tot zusammenbricht beginnt sich Leontes Gewissen zu regen jedoch zu
spät. Inzwischen hat Antigonus das Kind in Böhmen ausgesetzt wo es von einem alten Schäfer
aufgenommen und nach einem beigelegten Papier Perdita genannt wird. Antigonus wird im Wald von
einem Bären zerrissen. Die Zeit tritt auf und lässt 16 Jahre vergehen. Florizel der Sohn des
Polixenes hat sich in Perdita die in ländlicher Idylle bei dem alten Schäfer lebt verliebt
und will sich beim Schafschurfest mit ihr verloben. Polixenes will die Verlobung mit der
vermeintlichen Schäferin verhindern doch Camillo verhilft den beiden Liebenden zur Flucht nach
Sizilien. Dort wenden sich Florizel und Perdita an König Leontes der sich in Reue
zurückgezogen hat. Er nimmt das Paar bei sich auf und erkennt in Perdita seine Tochter. Nun
führt Paulina alle in ihr Haus um ihnen eine lebensechte Statue der Hermione zu zeigen: Das
Standbild entpuppt sich aber als Hermione selbst die die Jahre über von Paulina verborgen
gehalten worden war. Hermione sinkt dem erschütterten Leontes in die Arme. Florizel kann mit
dem Segen seines inzwischen mit Camillo eingetroffenen Vaters Perdita heiraten und der getreue
Camillo nimmt die getreue Paulina zur Frau.Urplötzlich entsteht ein Riss in der Natur und ein
Mensch gerät außer sich. Die unergründliche Eifersucht die Leontes wie ein Fieber überfällt
ist eine jener jähen Existenzkrisen in denen einige von Shakespeares Figuren mit einem Mal den
Boden unter den Füßen verlieren. »Denkst du ich sei so wirre so gestört mir selbst zu
schaffen diese Qual ... Ist wohl ein Mensch so toll?« fragt Leontes. Er hält die
Zwangsvorstellungen seines Eifersuchtswahns für Realität will seinen Freund seine Frau sein
Kind in den Tod schicken. Obwohl alle um ihn herum die Haltlosigkeit seines Verdachtes erkennen
und ihm mit allen Mitteln zu versichern versuchen - es kann ihm niemand aus seinem Wahn helfen.
Aber Shakespeare kleidet diesen Tragödienstoff in ein Märchen und führt ihn zu einem guten
Ende: Sechzehn Jahre müssen vergehen bis das wie das Orakel verkündete »Verlorene«
wiedergefunden wird. Konkret ist es Perdita wahrscheinlich aber auch eine Metapher für das
verlorene Vertrauen den Glauben an die Menschen.In diesem rätselhaften bittersüßen Märchen
das Shakespeare mit komödienhaften Szenen durchsetzt kann freilich Leontes seinen Glauben nur
wiederfinden das Paar im Herbst seines Lebens wieder vereint werden weil Hermione über allem
Leid und Schrecken den Glauben an Leontes ungebrochen bewahrte.Zweisprachige Ausgabe mit
Anmerkungen des Übersetzers Bericht aus der Übersetzerwerkstatt und einem einführenden Essay
von Ingeborg Boltz.