Franziska zu Reventlow um die Wende zum zwanzigsten Jahrhundert strahlender Mittelpunkt der
Münchner Boheme erzählt in ihrem ersten 1903 erschienenen Roman nur leicht verschlüsselt
die Geschichte ihrer Kindheit im Husumer Schloss und ihrer Jugend in Lübeck bis hin zu ihren
ersten Münchner Jahren und der Geburt ihres Sohnes. Einen breiten Raum nehmen die
Auseinandersetzungen mit der konservativen Mutter ein und ihre Kämpfe mit der Traditionslast
des alten Adelsgeschlechts dem sie entstammt. In das Romangeschehen eingestreut sind zum Teil
fast wörtlich Briefe an ihren Jugendfreund Emanuel Fehling und Passagen aus ihren Tagebüchern.
In einzigartiger Weise gewährt diese Romanbiografie Einblicke in das Lebensgefühl und die
Denkweise einer rebellierenden Jugend des zu Ende gehenden neunzehnten Jahrhunderts aus
weiblicher Sicht.