In ihrem autobiografischen Roman Ellen Olestjerne (1903) beschreibt Reventlow die strenge
Erziehung zur höheren Tochter und zum jungen Fräulein durch die Familie und das Altenburger
Magdalenenstift ein Mädchenpensionat in Thüringen aus dem sie 1887 nach nur einem Schuljahr
wegen nicht zu bändigender Widerspenstigkeit relegiert wurde. Ihr autobiografischer
Erstlingsroman Ellen Olestjerne kann noch als Bekenntnis- und Selbstfindungsbuch nach einem
typischen Muster der Zeit gelten. Sie schrieb ihn auf Anregung (und fast möchte man sagen:
unter Aufsicht) von Ludwig Klages als eine Art Eintrittskarte in den Kreis der Befreiten (wie
man die Bohémiens in München damals nannte) und verwendete dabei authentische Tagebucheinträge
und den Liebesbriefwechsel mit Fehling aus ihrer Jugend in Lübeck. Fanny Gräfin zu Reventlow
(1871-1918) war eine deutsche Schriftstellerin Übersetzerin und Malerin. Sie wurde berühmt als
Skandalgräfin oder Schwabinger Gräfin der Münchner Bohème und als Autorin des Schlüsselromans
Herrn Dames Aufzeichnungen.