Am Beginn standen - faszinierend und irritierend zugleich - die Erzählungen der Eltern und
Großeltern vom Leben in ihren Dörfern an der Donau vor dem Zweiten Weltkrieg aber auch von
Flucht Vertreibung Lager und Neubeginn. Gesagtes und Ungesagtes ließen die Autorin nicht los.
In ihrer biografischen Spurensuche verknüpft Dorothea Steinlechner-Oberläuter kunstvoll die
Fäden der Geschichte ihrer Familie mit dem historischen Kontext einer deutschen Minderheit in
Südosteuropa den sogenannten Donauschwaben. Durch vielseitige Recherchen Erkundungsfahrten
Analysen und Reflexionen entstand ein einfühlsames kluges und persönliches Buch. Die
Erinnerungen und Erfahrungen der Autorin stehen dabei für die einer ganzen Generation. Der
Blick in die Vergangenheit macht Versöhnung im Heute möglich. Jetzt ist es ein Teil von mir.Ich
staune wie geschickt Dorothea Steinlechner die komplizierte Geschichte dieser kleinen
Volksgruppe darzulegen und wie bewegend sie von ihren Eltern und Großeltern zu erzählen weiß.
Es ist die Recherche einer Tochter die tief in die Geschichte zurückführt und ganz aus der
Gegenwart der selbstreflexiven Autorin kommt.Karl-Markus Gauß Autor und Literaturkritiker