Die Zwillingsmädchen Juju und Jojô wohnen in einer sehr sehr großen Stadt. Um den Himmel zu
sehen muss man den Kopf weit zurücklegen. Früher erzählt die Nachbarin sei ihr Haus das
höchste des Quartiers gewesen. Das können sich die beiden Mädchen nicht vorstellen denn heute
ist es das kleinste in der Straße und sie kennen nichts anderes als das Leben in der dicht
bebauten Stadt. Doch vor ihrem Haus wächst auch ein Baum. Der Vater hat ihn gepflanzt als die
Mädchen noch klein waren. Es ist ein Jabuticababaum - eine sogenannte Baumstammkirsche. Der
Baum hat bereits die Höhe ihres Balkons erreicht. Er spendet nicht nur sü.e Früchte auch
Schmetterlinge wohnen darin alle möglichen Arten von Ameisen krabbeln an ihm hoch und die
Grillen zirpen auf den Ästen. Jojô kann Jujus Faszination für diese Insekten zunächst nicht
verstehen ... Eymard Toledos detailreiche Collagen illustrieren die Texturen der Großstadt: das
Gedränge im Bus das Gewusel auf den Straßen die Häuserfluchten. Und mittendrin steht der
Jabuticababaum der seiner unwirtlichen Umgebung trotzt und einem kaum beachteten Universum von
Insekten Lebensraum bietet. Juju beobachtet genau und entdeckt dabei im Kleinen das Große. Und
auch Jojô teilt mit ihr die Freude an einem Glühwürmchen als der Lift stecken bleibt und das
Licht ausgeht - der Strom ist gerade mal wieder ausgefallen.