Das Buch geht dem Begriff »verlassen« auf vielfältige Weise auf den Grund: anhand von 10
Porträts 8 Essays renommierter Autor:innen sowie 34 Fundstücken aus verschiedensten
Künsten.Jemand verlässt jemanden das geschieht täglich. Mit Ausnahme von Philomen und Baucis
hat wohl jeder Mensch diese Erfahrung einmal im Leben gemacht. Aus welcher Perspektive auch
immer: Einen einst geliebten Menschen zu verlassen wie von ihm verlassen zu werden tut weh
soll niemand sagen das eine sei schlimmer als das andere. Und ja es gibt verblüffende
Erkenntnisse rund um diese Erfahrung wenn man über die eigene Situation das persönliche Drama
die reine Beziehungsebene hinausschaut.Das haben Salome Schneebeli und Anne Rüffer getan. Und
erstaunliche Entdeckungen gemacht - es gibt wohl keinen Lebensbereich in dem dieser Begriff
nicht eine wichtige Rolle spielt. Sie reichen von Verlassenen in der Literatur über die letzten
Worte bevor man jemanden verlässt bis zu der Frage was geschieht wenn man gezwungen wird
seine Heimat zu verlassen oder einen das eigene Land verlässt. Die Herausgeberinnen haben sich
nicht nur der Melancholie verlassener Ort hingegeben sondern geschaut was Menschen dazu
bewegt in Ruinen etwas Neues entstehen zu lassen.Die schönsten Melodien sind aus Trauer und
Schmerz über Verluste entstanden und selten findet man mehr Trost als in den Zeilen der
romantischen Dichter. Poesie wie Tanz drücken in Worten und wortlosen Bewegungen aus was es
mit dem Verlassen auf sich hat. Wir verlassen Orte Menschen und Jobs wir lassen alte Muster
und Gewohnheiten hinter uns manchmal fühlen wir uns allein und finden doch immer wieder
jemanden auf den wir uns verlassen können.Je ausführlicher man sich mit diesem Wort befasst
umso mehr Facetten des Verlassens fallen auf manche mit mehr andere mit weniger Gewicht. Und
man denkt aufmerksam darüber nach diskutiert und debattiert wundert sich und ist erstaunt
lässt sich immer intensiver darauf ein und wird häufig überrascht.