Am 23. Mai 2025 ist Sebastião Salgado im Alter von 81 Jahren in Paris verstorben - an den
Folgen einer Malariaerkrankung die er sich 2010 während seiner Aufnahmen für sein
Genesis-Projekt zuzog. Die Kulturzeitschrift "Du" hat zwei Ausgaben mit Salgado herausgegeben
2014 und 2021. In Erinnerung an diese Begegnungen haben wir uns zu einer Retrospektive
entschlossen die hier vorliegt. Es ist die Würdigung eines Menschen der sein Leben einer
Hommage an den Planeten gewidmet hat. Fotografisch hat Salgado in über hundert Ländern Spuren
der Menschheitsgeschichte dokumentiert. Er war Zeuge von internationalen Konflikten Kriegen
Hungersnöten Vertreibung und Leid. Weltbekannt sind die Bilder der Serra Pelada Brasiliens
berühmtester Goldmine wo 50 000 Menschen im Schlamm nach ihrem Glück gruben. Er porträtierte
Metallarbeiter in der Sowjetunion Schiffsabbrucharbeiter in Bangladesch Fischer in Galizien
und Sizilien Autobauer in Kalkutta Teepflücker in Ruanda. Seine Liebe gehörte jedoch Afrika
doch dort erlebte er auch die Finsternis. In Ruanda war er einer der Ersten die die brutale
Unterdrückung der Tutsi durch die Hutu für die Welt sichtbar machten. Es war Genozid. Salgado
verlor seinen Glauben an die Menschheit und wurde seelisch krank. Er stellte seine Arbeit als
Fotograf ein. Mit seiner Frau Lélia reiste er nach Brasilien zurück um die verwahrloste
elterliche Farm wiederaufzubauen. In zehn Jahren pflanzten sie auf 600 Hektaren Millionen
Bäume. Der Dschungel mit all seiner Flora und Fauna ist heute wieder da. Diese Arbeit brachte
ihn zur Fotografie zurück. Fortan sah er den Planeten wie am Tag der 'Genesis': unberührte
Natur indigene Kulturen und wilde Landschaften. Das Fotoprojekt dauerte von 2004 bis 2011. Das
führte ihn zum nächsten Projekt 'Amazônia' - 2013 bis 2019 das sich auf den Amazonasregenwald
fokussierte. In dieser Ausgabe zeigt "Du" kleine Ausschnitte aus Salgados Lebenswerk mit
seinen Lebenserinnerungen. Sie entstand mit Unterstützung der Zurich Insurance Group die auch
seit vielen Jahren Salgados Aufforstungsprojekt mit Instituto Terra unterstützt wodurch dieses
seine Fläche fast verdreifachen und eine neue Infrastruktur aufbauen konnte (ab Seite 78). Die
Zurich ist auch globaler Hauptsponsor der Amazônia-Ausstellung in Europa Lateinamerika und
Asien. Bis heute haben über 1 8 Millionen Menschen die Ausstellung besucht die das fragile
Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur aufzeigt. Wir bedanken uns.