Eine Patriarchatskritik die nicht im Opferstatus verbleibtKirsten Armbruster zeigt wo überall
in Politik und Wirtschaft aber auch im Berufsleben oder im Alltag von Familien das Leben wenig
wertgeschätzt und dem Profit untergeordnet wird. Ihr historischer Aufriss zeigt wie es erst
durch patriarchale Strukturen zum Massenmord durch Krieg zu Unterdrückung Sklaverei und zur
Ausbeutung der Ressourcen der Erde kam. In ihrer Beurteilung patriarchaler Wirtschaftssysteme
stellt sie in Frage was wir unter Arbeit verstehen und verdeutlicht den gesellschaftlichen
Wert der zumeist von Frauen geleisteten Familienarbeit spricht sich aus für ein Denken in
natürlichen Kreisläufen erläutert die verheerenden Auswirkungen von Globalisierung und
Neoliberalismus - und macht klar dass vor allem Frauen Kinder und Mutter Natur die
Verliererinnen sind.Deutlich stellt die Autorin heraus dass diese Entwicklung immer mit einer
theologisch begründeten Abwertung des Weiblichen verbunden ist. In allen großen Weltreligionen
findet sie verleugnete matriarchale Spuren und deckt auf dass auch in den östlichen Religionen
wie im Buddhismus Tantrismus und Lamaismus Frauenfeindlichkeit und Lebensverneinung verhanden
ist.Doch sie legt auch dar was Frauen und vor allem Mütter verändern können und benennt die
Bereiche in denen sie sich ihrer Macht wieder bewusst werden sollten: bei der Ãœberlegung
unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen sie Kinder bekommen wollen beim Weitergeben von
Wertmaßstäben in der Erziehung bei der möglichen Verweigerung nicht bezahlter Haus- und
Erziehungsarbeit und nicht zuletzt durch ein bewusstes Konsumverhalten. Dabei doktert sie nicht
an den Symptomen eines maroden Systems herum sondern stellt Forderungen und formuliert
konkrete Vorschläge für eine Veränderung der Welt - hin zu einer matrivivialen Gesellschaft
die dem Leben verpflichtet ist und in der die Mutter die sakrale Mitte bildet.