Wie geht die Bildungsarbeit im ethnologischen Museum mit dem kolonialen Erbe der Institutionen
um? Kann das ethnologische Museum ein Ort des Verlernens sein und wenn ja wie? Die
zweibändige Publikation widmet sich der Vermittlungsarbeit in dekolonisierender Perspektive.
Der erste Band Eine Analyse gegenwärtiger Diskurse in einem konfliktreichen Praxisfeld
basiert auf einer qualitativen Interviewstudie mit Vermittlerinnen in Museen in Deutschland
Österreich und der Schweiz. Die Analyse macht Vermittlung in ethnologischen Museen als Feld
widerstreitender Wissensordnungen sichtbar zwischen den Konventionen besucherinnenorientierter
Museumspädagogik Partizipation reflexiven Ansätzen aus der Ethnologie und der postkolonialen
Kritik. Im Double Bind zu handeln zeigt sich mit Rückgriff auf post- und dekoloniale Zugänge in
der Pädagogik als zentral für eine pädagogische Ethik im ethnologischen Museum. Zugleich
argumentiert die Studie mit historischen Kontextualisierungen dass die Widersprüche selbst
einer dekolonisierenden Lektüre unterzogen und verschoben werden müssen um zu Handlungsräumen
zu gelangen.