Heute lesen wir wieder vermehrt von Berlin (West) wie die Insel hieß die Frontstadt inmitten
der DDR. Und es gibt auch wieder eine Sehnsucht nach der alten Zeit in der Berlin (West) ein
bleibendes Provisorium war. Eine Teilstadt mit vielen durch die Weltpolitik bedingten
Ausnahmefällen in der sich Künstler Musiker und Schriftsteller tummelten die glitzerte und
glänzte und doch eng war wie ein Dorf. Sie wurde Engländern Amerikanern und Franzosen eine
zweite Heimat und blieb doch auch piefig bekam Geld und hatte doch keins. Rudolf Lorenzen der
für diverse Zeitungen als Boulevardier durch die Stadt flanierte ließ sich von der
Frontstadtpanik nicht anstecken wohl aber von der Euphorie der Künstler. In diesen erstmals in
Buchform versammelten Reportagen und Glossen genießt man einen unverstellten Blick auf jenen
Teil Berlins der vor zwanzig Jahren verschwand.