Für Maurizio Lazzarato ist die Schuldenkrise keine Krise des Kapitalismus sondern eine
neoliberale Herrschaftsform. Sie zeigt endgültig dass der Markt niemals auf dem Tausch
gleicher Partner basiert hat sondern immer schon sehr ungleiche Machtverhältnisse
voraussetzte. Die Schulden sind darin ein sicherheitstechnisches Dispositiv der Regierung und
ein Kontrollinstrument kollektiver und individueller Subjektivitäten. Wir alle benutzen Kredite
Viele vielleicht auch nur in Form der Kreditkarte. Die Verschuldung ist nicht nur ein
Versprechen auf eine zukünftige Rückzahlung sie ist überhaupt eine Wette auf die Zukunft und
der Versuch diese Zukunft ihr Mögliches ihre Wahl und ihre Entscheidung auf das Gegenwärtige
zu reduzieren. Aber auch von einer neuen Definition des Geldes denn das Geld manifestiert sich
unmittelbar als Befehl als eine ökonomische und gesellschaftliche Macht die gleichermaßen
destruktiv und schöpferisch ist. Und andererseits bedeutet es bei den Schulden und der Schuld
anzusetzen die Ökonomie unmittelbar subjektiv zu machen insofern die Schulden ein
ökonomisches Verhältnis darstellen.