Nach seiner viel gelobten Essaysammlung »Die Kunst des atonalen Erzählens« zum Werk von Imre
Kertész legt der Jenaer Kulturhistoriker Dietmar Ebert seinen neuen Band vor: ein
Charakterporträt des Jenaer Rechtsgelehrten Eduard Rosenthal (1853-1926). Rosenthal war der
Vater der ersten demokratischen Verfassung des Freistaates Thüringen und entwickelte die Jenaer
Lesehalle zu einem Kulturinstitut von europaweiter Bedeutung.Von den Nationalsozialisten
totgeschwiegen in der DDR fast vergessen findet Rosenthal nun endlich seinen Platz im
kulturellen Gedächtnis. Ausgehend von Briefen Reden und Dokumenten die er in sechs Jahren
intensiver Archivrecherche ausfindig machte zeichnet Dietmar Ebert das Bild eines
weitblickenden jüdischen Juristen dessen wissenschaftliche sozialeund kulturelle Leistungen
ihm Respekt und Anerkennung weit über seinen Wirkungsort hinaus eingebrachthaben.