Die künstlerische Qualität des wohl bekanntesten deutschen Expressionisten Emil Nolde steht
außer Frage. Um seine Person gab es jedoch in der Vergangenheit Fehleinschätzungen. Noldes
Verbindung zum Nationalsozialismus war zwar bekannt ist aber erst seit wenigen Jahren
Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung. Ergebnisse dieser historischen Aufarbeitung
sind in die Neuauflage des Bandes aufgenommen worden.Obwohl Emil Nolde ab 1937 als »entarteter«
Künstler verfemt und 1941 mit Berufsverbot belegt wurde blieb er bis zum Zusammenbruch des
»Dritten Reiches« Anhänger des NS-Regimes. Dies belegt eine von der Nolde Stiftung unterstützte
Studie über die Beziehung Emil Noldes zum Nationalsozialismus. Im Jahr 2013 haben das
Kuratorium und der damals neue Direktor Dr. Christian Ring begonnen die Archive in Seebüll zu
öffnen und die bis dahin unzureichende Aufklärungsarbeit in Gang zu setzen. Mit der Intention
Emil Nolde authentisch und differenziert darzustellen wurden in der Neuauflage Textpassagen
und ein entsprechendes Kapitel hinzugefügt sowie aus Briefen Noldes zitiert die bisher im
Nachlass unter Verschluss geblieben waren.