Wasserbau für die StadtIm August 2011 fanden die umfangreichen Arbeiten zurRenaturierung der
Isar im Münchner Stadtgebiet ihrenAbschluss. Diese unter dem Projektbegriff
IsarPlandurchgeführte Umstrukturierung des Flussbetts bietetAnlass genug für eine Rückschau auf
die Bemühungender Münchner um ihre Isar.Handelsweg IsarSchon seit der Stadtgründung wurden
ständig umfangreicheArbeiten am Flussbett durchgeführt um denFluss als Wasserstraße befahrbar
und Isarwasser alsEnergielieferant verfügbar zu machen. Diese Maßnahmenlagen im Mittelalter bis
in die frühe Neuzeit imVerantwortungsbereich der Stadt und wurden erst im19. Jahrhundert in
einzelnen Abschnitten vom Hof bzw.staatlichen Stellen übernommen.HochwasserschutzDie Versuche
des Umlenkens ganzer Isararme wurdennicht selten vom nächsten schweren Hochwasserwieder
zunichte gemacht. Zum Schutz der Menschenvor den häufigen Überschwemmungen ganzer Stadtteilebei
gleichzeitiger Nutzung der Wasserenergiearbeiteten Münchner Wasserbauer schließlich an
derReduzierung vieler einzelner Flussarme auf ein einziges deutlich verengtes
Isarbett.EnergiegewinnungWährend seit dem 16. Jahrhundert nur einzelne Flussabschnittemit
baulichen Maßnahmen verändertwurden fand mit Beginn des 19. Jahrhunderts einesystematische
Regulierung des Flusses innerhalb derStadtgrenzen statt mit dem Ziel die
wirtschaftlicheNutzung und den Hochwasserschutz zu optimieren.Die für die Kanalisierung der
Isar und zum Schutz vorHochwasser angelegten Wehre und Dämme vergrößertendabei auch das
Münchner Stadtgebiet es entstandendie Isarinseln und neue Stadtteile.Neue Kraf twerke contra
ErholungsgebietDie technischen Möglichkeiten der Stromübertragunggaben schließlich den
Ausschlag für den Bau desIsarkanalsund von insgesamt fünf Kraftwerken.Der ursprüngliche
Wildfluss Isar erhielt damit für langeZeit das Bild eines weitgehend kanalisierten
Flusses.Gleichzeitig veränderte sich aber auch die Wahrnehmungder Münchner für ihren Fluss es
entwickelte sichein romantisches Isarbild. Einzelne Flussabschnittewurden im Stadtbereich zu
Grünanlagen der Bau derIsartalbahn schuf die Voraussetzungen für das Isartalals
Erholungsgebiet der Münchner. Mit der wachsendenBedeutung der Isar als Erholungsraum kam der
Wunschauf nach einer natürlichen Flusslandschaft die manso erfolgreich verdrängt hatte.Die
Geschichte von Stadt und FlussDie Historikerin Dr. Christine Rädlinger beschreibt inacht
Zeitphasen die chronologische Entwicklung desFlusslaufs im Stadtgebiet die wechselnden
planerischenAbsichten und technischen Möglichkeiten sowiedie gesellschaftlichen Interessen.
Ergänzende Textezur letzten Umbauphase der Renaturierung stammenvon Karl Hafner dem ehemaligen
Leiter des WasserwirtschaftsamtesMünchen sowie vom BiologenMatthias Junge und der
Landespflegerin Adele Nebl.Ein Standardwerk für München-LiebhaberDas Buch ist reich bebildert
mit Ansichten des Flusslaufsin den unterschiedlichen Zeitepochen zahlreichenPlanunterlagen und
umfangreichem Bildmaterial.Ein umfassendes Glossar mit Erläuterungen der technischenBegriffe
und weiteren thematischen Kartenergänzt den Hauptteil. Als Beilage wird das Buch
einekartographische Darstellung der Isar im Stadtgebiet ausden Jahren 1800 1802 erhalten und
eine DVD mit einerfilmischen Dokumentation der Renaturierungsarbeiten.