Mit ihren Dampflokomotiven den urtümlichen Veteranen aus der großen Zeit der Habsburger
Monarchie galt die Graz-Köflacher Bahn jahrelang als Dorado für Eisenbahnfreunde. Unzählige
Male wurden die oft doppelt mit der Reihe 56 oder 152 bespannten Kohlenzüge die elegante Reihe
17c im Reiseverkehr die altehrwürdige Reihe 29 beim Verschub in Graz Bärnbach oder Köflach
oder die alte Wiener Stadtbahnreihe 30 im Sulmtal bildlich festgehalten. Diesen markanten
Lokomotiven widmet sich nun der erste Band der Buchreihe über die alte GKB. Wir beginnen mit
den ersten angemieteten Maschinen um 1860 weiter geht es mit den ersten bahneigenen technisch
auch international aufsehenerregenden Schlepptenderlokomotiven der Stainz-Klasse nach Patent
Haswell mit den urigen Verschubmaschinen für den Lankowitzer Revierstollen und schließlich mit
den Elbel-Typen zwei aus Gepäcklokomotiven umgebauten B1'-Maschinen. Wir kommen zur legendären
Reihe 29 der auch die heutige Museumslok 671 angehört. Vorwiegend für den Güterverkehr
verfügte die GKB über bis zu 18 Stück dieser schier unverwüstlichen Schlepptenderlok deren
technische Entwicklung verbunden mit allerlei betrieblichen Details und Anekdoten gleichermaßen
dargestellt wird wie jene der eleganten Reihe 17c einer ebenso von der Südbahn-Gesellschaft
stammenden Schnellzuglokgattung von der kurz vor dem 1. Weltkrieg acht Stück auf der GKB
erschienen und die teils jahrzehntelang den Reiseverkehr prägten. Vor allem für den Verschub-
und Stollendienst übernahm die GKB in den 20er Jahren mehrere bullige Dreikuppler von denen
die letzten bis Ende der 60er Jahre aktiv blieben. Anfang der 30er Jahre folgten 14 schnelle
Tenderlokomotiven die einst für die Wiener Stadtbahn konzipiert worden waren. Die letzte
schied erst 1969 aus. In den 50er und 60er Jahren beherrschten die aus der Epoche der kkStB
stammenden Schlepptenderloks der Reihe 56 den Güterverkehr. Insgesamt 16 Stück dieser
universell einsetzbaren Maschinen mit den für ihren Schöpfer Karl Gölsdorf typischen Merkmalen
kamen in den Jahren 1951-55 von den ÖBB zur GKB. Die letzte von ihnen steht heute im
Eisenbahnmuseum Lieboch. Den Abschluß der Dampflokära bei der GKB bilden die unter der
Deut-schen Reichsbahn gebauten und von den ÖBB gebraucht zur GKB gelangten Reihen 152 und 50.
Von den früheren Kriegslokomotiven der ÖBB-Reihe 152 mit Barrenrahmen übernahm die GKB von 1968
bis 1973 insgesamt 13 Stück. Zum Teil dienten sie nur als Ersatzteilspender vor allem aber
oblag ihnen der schwere Kohlenverkehr aus dem Voitsberg-Köflacher Revier. Ebenso vor den
Sammlern einzelnen Personenzügen sowie als Verschubreserve waren sie unerläßlich. Derweil
spielten die drei 1972 gebraucht beschafften Loks der Reihe 50 nur eine Nebenrolle. Eine
besondere Sisyphusarbeit war die Erforschung der über 100 Schmalspurlokomotiven der
GKB-Bergwerke. Illustriert werden all die detaillierten Beschreibungen und Tabellen mit
Typenskizzen sowie hochwertigen größtenteils noch nie zuvor veröffentlichen Fotos.