Von Lübeck ging es durch die Binnengewässer Deutschlands Hollands Belgiens und Frankreichs
nach Calais von dort über den Englischen Kanal nach Dover und an der Ostküste Englands (mit
Besuchen von London und Edinburgh) entlang nach Schottland. Am 74. Reisetag erreichten Gisela
und Jörg W. Ziegenspeck über den Moray Firth tatsächlich die Stadt Inverness die am Osteingang
des Caledonian Canal liegt. Von dort aus und später dann auch von der Marina Dunststaffnage (in
der Nähe von Oban) machte das Ehepaar verschiedene anspruchsvolle Exkursionen (z.B. zur Insel
Iona mit ihrem berühmten bereits 563 gegründeten Kloster) zu einem unbewohnten Archipel der
Inneren Hebriden mit der Vogelinsel Lunga (Pufins) und der Insel Staffa mit der Höhle Faingal's
Cave - von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 - 1847) musikalisch in der Hebriden Overtüre 1829
vertont - und seinen sechseckigen Basaltsäulen (Giant's Causeway Damm der Riesen). Höhepunkt
war dann aber eine Fünftage-Wanderung auf dem West-Highland-Way von Glasgow nach Fort William:
125 km wurden bei echtem Schottischen Wetter (Regen Nebel Sturm und - ab und zu auch -
Sonnenschein) und wirklich schwierigem Gelände in 5 Tagen zurückgelegt. - Schottland ist ein
tolles Land ! Nach dem Passieren des Caledonian Canal und des Crinan Canal eröffnete sich die
Irische See. Nord-Irland mit der Hauptstadt Belfast und die Republik Irland mit der Hauptstadt
Dublin wurden angelaufen und besucht. Im Fährhafen von Rosslare kam es - aufgrund einer
plötzlichen und nicht vorhergesagten Wetter- und Windänderung - fast zu einem Seenotfall. Wie
sich erst hinterher ergab war durch den enormen Schwell Salzwasser in die Auspuffanlage
gelangt womit die Maschinenprobleme begannen und sich fast zu einer unendlichen Geschichte
auswuchsen. Zwar gelangten Schiff und Mannschaft mit viel Glück noch nach Wales aber in der
Yanmar-Vertragswerkstatt kam es zum Bruch eines Zylinders und einer Pleuelstange. Damit war
klar dass die Reise in Neyland Pemborkeshire vorerst endete. Mit dem 167. Tag an Bord endete
also die Sommerreise. Eine neue Maschine wurde geordert und soll mit einer geänderten
Abgasanlage installiert werden so dass die Reise dann im Frühling 2017 fortgesetzt werden
kann. Gisela und Jörg W. Ziegenspeck flogen von Cardiff aus nach Hamburg und trafen abends in
Lübeck ein. Erst als uns von der Werkstatt in Wales gemeldet wurde dass alle Reparaturarbeiten
abgeschlossen werden konnten konnte der zweite Teil der langen Reise beginnen. Mitte Juni 2017
ging es mit dem Flieger von Hamburg nach London und von dort auf langer Eisenbahnfahrt zurück
zum Schiff nach Wales. Bis Wales lagen 1.063 sm seit Calais im Kielwasser achteraus hatte die
alte Maschine die MY 'NORDLICHT II' während 250 Betriebsstunden über den Englischen Kanal die
Nordsee um Schottland herum und durch die Irische See gebracht. Mit neuem Zutrauen Mut und
viel Hoffnung wurde die Reise fortgesetzt die stärkere Maschine musste sich sogleich bei der
Überquerung des nautisch anspruchsvollen und gefürchteten Bristol Channel bewähren - und tat es
so dass nicht nur das berüchtigte Land's End sicher umrundet wurde sondern auch noch ein
Abstecher zu den Isles of Scilly einer bezaubernden Inselgruppe an der Grenze zum Atlantik
unternommen wurde. An der Südküste Englands ging es bis zum berühmten Seebad Brighton.
Verschiedene Landausflüge führten u.a. einerseits mit Bus und Eisenbahn über Salisbury nach
Stonehenge (bis heute nicht erklärbare und vielbesuchte Kultstätte) und andererseits nach
Bodelva zum Eden Project (einer großen Gartenanlage in der die Pflanzenwelt sämtlicher
Kontinente unter schützenden technisch innovativen Plankonstruktionen gezeigt wird). Von
Brighton aus wurde dann der Ärmelkanal erneut überquert. Von Boulogne-sur-Mer (Frankreich) ging
es dann an der Festlandküste entlang nach Nieuwepoort (Belgien) und Vlissingen (Holland). Als
wir am 13. Juli 2017 seeseitig an Calais vorüberfuhren war England Rund (im engeren Sinne)
geschafft. Die Crew staunte selbst über die vollbrachte Leistung. Von Vlissingen aus ging es
quer über die drei Scheldearme binnenwärts zum Ijsselmeer und von dort zur Nordseeinsel Texel.
Dies war die einzige friesische Insel die wir bisher noch nie besucht hatten alle anderen
Nordsee-Inseln bis hinauf nach Dänemark waren in den vergangenen Jahren bereits angelaufen
worden. Von Texel folgte MY 'NORDLICHT II' dem Kurs übers Watt und durch Friesland weil
Starkwind den Weg außen herum (über die Nordsee) nicht ratsam erscheinen ließ. Also lagen jetzt
Sneek Groningen und Delfzijl auf der Strecke. Nach Überquerung der Ems ging es auf dem
Ems-Jade-Kanal von Emden bis nach Wilhelmshafen. Die Wetterlage hatte sich merklich gebessert
so dass noch die Insel Wangerooge angelaufen werden konnte. Tage wunderbarer Erholung auf
dieser kleinen naturschönen Nordseeinsel bleiben in Erinnerung. Von Wangerooge führte der Weg
über die Nordsee und die Elbemündung nach Cuxhaven weiter nach Brunsbüttel u