»Die Gartenstadt ist eine Bestrebung zur besseren und billigeren Beschaffung menschenwürdiger
Wohnungen durch gemeinschaftliche Organisation des Grunderwerbs und Wohnungsbaus.« (Franz
Staudinger) »Darauf muß die weitere größere Idee der Gartestadt hinausgehen daß die Zahl der
gehetzten Menschen immer geringer werde - daß Friede unter ihnen wohnen kann und das Bewußtsein
der Menschenwürde erhalten bleibt.« (Hans Thoma) Die Mieten explodieren die Städte platzen aus
den Nähten die Schadstoffbelastung ist nicht mehr hinnehmbar der Kontakt zur Natur ist
verloren. Diesen Problemen begegnet bereits an der Schwelle des 19. zum 20. Jahrhundert die
Gartenstadtbewegung: Die Vision einer neuen Art zu wohnen die auf Gemeinschaftseigentum
basiert und die Spekulation mit Grundstücken unmöglich macht - um allen Menschen würdigen Raum
zu geben. Garten und Paradies sind synonym: In den handfesten Ideen und anspruchsvollen Utopien
der Gartenstadtbewegung zeigt sich dass es nicht nur um Beschaulichkeit im Grünen geht
sondern um die Emanzipation des Einzelnen um die nachhaltige Durchdringung von Natur und
Gesellschaft um Aufklärung und Bildung und um eine Lebensart die mit Kunst und Kultur genau
so vertraut ist wie mit Ökologie und Landwirtschaft. Garten gewinnt sozialrevolutionäre
Dimensionen. Aber es geht auch ganz entspannt um Freude am Basteln um Entschleunigung und
Geselligkeit. In diesem Band werden Flugschriften Essays und Vorträge von den Akteuren und aus
dem Umkreis der Deutschen Gartenstadtgesellschaft versammelt und erstmals seit der
Erstveröffentlichung im Jahrzehnt zwischen 1903 und 1913 wieder zugänglich gemacht. Der Band
ist wie viele Publikationen der Gartenstadtbewegung reich bebildert mit
Architekturzeichnungen.