Leo Trotzki - Revolutionär Weltbürger und Gegenspieler Stalins Der erfahrene Autor und
Herausgeber Bert Alexander Petzold vermittelt strukturiert Basiswissen und erläutert
kenntnisreich den Lebensweg Trotzkis und seine Rolle als Befehlshaber während der
Oktoberrevolution 1917 in Russland. Leo Trotzki (1879-1940) dessen richtiger Name Lew
Davidowitsch Bronstein ist wird in Janowka dem heutigen Bereslawka in der Ukraine geboren.
Der ausgezeichnete Schüler sympathisiert früh mit den Sozialdemokraten. 1899 wird er verhaftet
und nach Sibirien verbannt. Dort intensiviert er Studien zum dialektischen und historischen
Materialismus und eignet sich breite Kenntnisse der marxistischen Weltanschauung an. 1902
flieht er aus der Verbannung mit einem gefälschten Pass. Auf Anraten Lenins geht der
talentierte Redakteur nach London und arbeitet als Journalist für die Zeitschrift Iskra. Lenins
zentralistisches Parteikonzept sieht er kritisch. Nach der Spaltung der Russischen
Sozialdemokratie steht er zunächst auf der Seite der Menschewiki. 1905 nimmt er in Sankt
Petersburg als Vorsitzender des Arbeiterrates dem Sowjet an der Russischen Revolution teil.
Erneut wird er verbannt und kann abermals fliehen. Von 1907 bis 1917 lebt Trotzki in Wien
Paris und den USA im Exil. Im Zuge der Februarrevolution 1917 stößt er zu den Bolschewiki wird
erneut Vorsitzender des Arbeiterrates in Sankt Petersburg und stellt bewaffnete Einheiten auf.
Als Lenins Leiter des Militärischen Revolutionskomitees kommandiert er den Aufstand der
Bolschewiki am 7. November 1917 der die Kerenski-Regierung stürzt und als Oktoberrevolution in
die Weltgeschichte eingeht. Bis 1918 wird Trotzki Volkskommissar für Äußeres und ist
Verhandlungsführer der Friedensverhandlungen mit Deutschland in Brest-Litowsk auch weil er
fließend Deutsch spricht. Während des Bürgerkriegs in Russland gründet er als Volkskommissar
für Militärwesen die Rote Armee welche erbittert gegen die Konterrevolution durch Weiße und
westliche Alliierte kämpft. 1921 stellt er sich gegen seine einstigen Verbündeten und schlägt
den Kronstädter Matrosenaufstand blutig nieder. Nach Lenins Tod 1924 verliert er den Machtkampf
gegen Stalin und wird dessen Gegenspieler. Trotzkis Ideen von der permanenten Revolution stehen
Stalins Vision des Sozialismus in einem Land diametral gegenüber. Ab 1925 verliert Trotzki
schrittweise jeglichen politischen Einfluss sowie seine Staats- und Parteiämter bis er 1927
ganz aus der KPdSU ausgeschlossen und nach einjähriger Verbannung in Kasachstan letztlich 1929
aus der Sowjetunion ausgewiesen wird. Trotzki ist umfassend publizistisch tätig und entwirft
über die Jahre seine eigenen politischen Theorien die weltweit als Trotzkismus bekannt sind.
1938 gründet er die Vierte Internationale und lebt bei der Malerin Frida Kahlo in Mexiko. Im
August 1940 wird Leo Trotzki auf Befehl Stalins in Coyoacán (Mexiko) von einem Agenten der
sowjetischen Geheimpolizei ermordet. Das Hörbuch liest der erfahrene Sprecher René Wagner mit
gewohnt markanter Stimme.