Die politische Kultur des 21. Jahrhunderts ist geprägt von Protesten: Occupy Wallstreet
Fridays for Future Stuttgart 21 die Besetzung des Hambacher Forsts die Aktionen der Letzten
Generation oder ¿Lützerath¿ verstärkt durch das neue Phänomen der Social Media gehören ebenso
dazu wie Pegida 'Querdenken' und die Aufmärsche rechtsradikaler Bündnisse etwa 2018 in
Chemnitz. Slogans wie 'Frieden schaffen ohne Waffen' oder 'Schwerter zu Pflugscharen'
'Atomkraft? Nein danke '-Buttons mit lachender Sonne Transparente Banner Absperrungen
Menschenketten Mahnwachen Megafone Pfeifkonzerte gelbe Westen Fackeln und Kerzen tragen
zum Spektrum ästhetischer Zeugnisse dieser Protestkultur bei. Deren Geschichte rückt erst in
jüngster Zeit in den Fokus der Historiker:innen eine umfangreiche kulturwissenschaftliche und
auch künstlerische Auseinandersetzung mit den Erscheinungsformen und der Ästhetik der
Protestbewegungen steht dagegen noch aus. Protestbereitschaft setzt genau hier an und
untersucht die Ikonographie und die ästhetischen Codes der beteiligten Milieus und Bewegungen
interdisziplinär und multiperspektivisch.