Die hundertjährige Tänzerin ist der zweite Dramenband von György Berkovits. Sein erstes Buch
mit 5 Dramen mit dem Titel Abreal (Abreál) das 2002 veröffentlicht wurde hat er später in
eine noch strengere Struktur eingebettet überarbeitet. In dieser Form ist der Band 2019
erschienen. Hier werden die zwei Motive auf denen das Stück basiert viel stärker betont als
in der vorangegangenen Version. Zum einen dass die hundertjährige Tänzerin ihren Mann
sozusagen lebendig begraben hat was natürlich nichts anderes ist als die Metapher des
jüdischen Schicksals. Ebenfalls stärker betont wird dass sich die achtzigjährige Tochter der
Tänzerin die ebenfalls Tänzerin ist auf politischen Befehl auf eine Anordnung von oben von
ihrem Mann hat scheiden lassen weil ihr gedroht wurde sie riskiere alles sogar ihr Leben
wenn sie es nicht tun würde.Die Eva erinnert in Eine bemerkenswerte Frau an die Hauptfigur des
Dramas Lebensverlustige (Életvesztesek) die Stationen ihrer Suche nach dem Weg und nach einem
Gefährten an den Intellektuellen Gyárfás den verwöhnten Fotografen Pál und den gewalttätigen
Regisseur Géza.In Der Mafioso und die Geisel betont der Autor viel stärker dass der Mafioso
der ein mehrfacher Mörder ist unbehelligt das Leben der Milliardäre lebt den Intellektuellen
der ihn einst beraten hat einfach gefangen hält als Geisel und höhnisch zum Ausdruck bringt
dass er ihn im Grunde in ein Panoptikum eingesperrt hat denn ein Intellektueller gehöre
heutzutage nur noch in ein Panoptikum.György Berkovits hat gerne betont dass seine Stücke aus
der stilistischen Kraft der Absurdität entspringen doch ist diese Absurdität seiner Ansicht
nach die der Realität des Lebens wenn man so will der absurde Stil des Lebens aus dem
seiner Ansicht nach die Geistigkeit seiner Schauspiele herrührt. Über all das spricht er
jedoch gewählt geistreich und nicht mit bitterlicher Abscheu.