'Über die Fenster des Werkraums in dem es nach Klebstoff riecht nach Knete und nach
Wachsmalstiften besteigen wir in Mänteln und Wolldecken das Dach. Vom Kirchturm her schrillt
ein einziger Glockenschlag. Als hätten wir uns nie verabredet weit über der Wiese weit unter
dem Himmel: fünf wunde Punkte unter den Sternen.' Ein strukturierter Tagesablauf die
Besinnung auf das Nächstliegende: Von der Arbeit im Gästehaus einer Abtei verspricht sich das
junge erzählende Ich einen Neuanfang. Hier trifft es auf Bruder Paul den Leiter auf Tom Liv
Chris und Ka die es begleiten und ihm helfen sollen Teil der engen ja intimen Gemeinschaft
zu werden. Nicht lange jedoch und die neugewonnene Ordnung zeigt Risse: Bildfetzen von Erlebtem
steigen auf Spuren von Gewalt und Versehrung. Was aber geschah im ¿HAUS¿ der Kindheit in
welches das Ich - tatsächlich rückwärts erzählend - traumatisch immer wiederkehrt? Ein Gespräch
mit Bruder Paul soll Klarheit schaffen. Die Außenwelt mit ihren Bindungen ist allerdings so
wird bald deutlich unaufhaltsam im Schwinden begriffen: Nicht nur der Mönch bleibt fort die
gesamte Szenerie leert sich zusehends während Vergängnis und Dunkelheit auf dem
herbstlich-verödeten Klostergelände immer mehr an Raum gewinnen. ¿Klosterberg¿ ist ein Roman
über Geborgenheit und Vereinzelung über innere Fluchträume und Entgrenzung. Rauschhaft und
poetisch lotet er die Möglichkeiten von Wahrnehmung und Sprache neu aus und lässt uns teilhaben
an einer Kopfwelt die zugleich verstörend und mitreißend klaustrophobisch und befreiend ist.
'Ich bewege mich durch diese bildhaften wahnhaften traumhaften Szenen glücklich dass es so
etwas gib so eine dichte und kompromisslose Sprache.' - Elke Laznia 'Ein Meister der
Schilderung gefährdeter Innenwelten.' - Walter Gödden