Und abends in die SCALA! - Das war in den Goldenden Zwanzigern der einschlägige Werbeslogan für
vergnügungslustige Berliner. Die Varietétheater SCALA und PLAZA wurden zu Wahrzeichen einer
sich modernisierenden Gesellschaft. Unter der Mitwirkung untreuer Geschäftsführer erfolgte
zwischen 1933 und 1935 die Arisierung des jüdischen Unternehmens durch die Gläubigerbanken
Dresdner Bank und Deutsche Unionbank. Karl Wolffsohn Mitbegründer und Gesellschafter des
Konzerns kämpfte ab 1950 für die Wiedergutmachung des ihm zugefügten Unrechts. Fabian Riedel
analysiert in diesem Band mithilfe eines rund 10.000 Seiten umfassenden gesellschafts- und
finanzrechtlichen Quellenkonvoluts beispielhaft diesen Arisierungsund Wiedergutmachungsprozess.
Seine Analyse umfasst die Jahre 1919 bis 1961 und dokumentiert erstmals das Schicksal des
jüdischen Konzerns und seines Mitbegründers Karl Wolffsohn.