Im 18. Jahrhundert war Schiffbau noch ein Fall für Individualisten. Erfahrungen wurden über
Generationen weiter gereicht aber nur in den seltensten Fällen schriftlich der Nachwelt
überlassen oder gar dem entfernten Nachbarn mitgeteilt. Das Rad wurde also im Schiffbau einer
damals noch sehr regionalen Kunst immer wieder und an verschiedenen Stellen neu erfunden.
Diese Situation war dem Fortschritt abträglich was an höherer Stelle erkannt wurde. Zur
Abhilfe wurden im Jahr 1835 diese Vorlege-Blätter für Schiff-Bauer verfasst und allen
interessierten Werften und Bootsbaumeistern zur Verfügung gestellt. Sie sollten dazu dienen
allgemein gültige in der Praxis getestete Pläne und Konstruktionen weiter zu verbreiten und so
den modernen Schiffbau voranzutreiben. Sie hatten also gewissermaßen Normencharakter. Die für
die Zeit sehr sauber und aufwändig gezeichneten Pläne sind auch heute noch sehr interessant
wenn ein altes Schiff restauriert werden soll da die Detailzeichnungen viele Grundsätze der
althergebrachten Techniken erhellen.