Jüngste Geschichte und soziale Realität als bröckelnde Kulisse unserer ErinnerungDer
menschenleere Raum ist was die Fotografin Anna Lehmanns-Braun (geb. 1968 in Berlin lebt und
arbeitet in Berlin) interessiert - menschenleer aber prall gefüllt mit Bildern des kollektiven
und persönlichen Erinnerns.Nur scheinbar kühl und distanziert verschafft sie ihren Motiven
die sie aus- schließlich analog und in vorgefundener Lichtsituation fertigt eine Aura von
Rätselhaftigkeit und Vereinsamung manche Situation mutet geradezu surreal an. Zufällig stieß
sie auf einer Polenreise auf eine auf den ersten Blick aufge- gebene Produktionsstätte für
Kirmesgeräte und Figuren für Vergnügungsparks. Noch heute wird hier produziert ein großer Teil
des Bestandes allerdings rottet vor sich hin. Unter einer hochgiftigen Schicht Fiberglasstaub
gesellen sich Dick und Doof zu Schwein Engel und wilden Tieren - sie alle bilden die brö-
ckelnde Kulisse für ein spezielles Kapitel der jüngeren und jüngsten Geschichte Osteuropas. Mit
Texten von Sabine Ziegenrücker und Matthias Harder.