Die Frage nach Spinozas Stellung zur Religion gehört mit zu den schwierigsten und meist
umstrittenen Problemen der Spinozaforschung. Man könnte geneigt sein Spinoza selbst die Schuld
an dem Streit der Meinungen zuzuschreiben scheint es doch als ob gerade an diesem Punkt eine
unerträgliche Diskrepanz in seinem Denken bestünde. Auf der einen Seite ist er der
naturalistische Pantheist der keine Offenbarung kennt es sei denn die sich im Geist des
Menschen kundtuende so in der Korte Verhandeling und der Ethik. Auch in den Briefen spricht
der Philosoph zu uns der die Ethik geschrieben hat daneben aber finden sich wie wir sehen
werden des öfteren Stellen in denen er von der Bibel und ihrem Inhalt mit einem Ernst und
einer Achtung handelt die sich mit seinen philosophischen Anschauungen nicht gut vereinigen
lassen wollen. Und wie steht es im theologisch-politischen Traktat? Es ist klar daß unser
Problem vornehmlich im Zusammenhang mit dieser Schrift untersucht und gelöst werden muß sie
ist die einzige in der er es ex professo behandelt. Der Verlag der Wissenschaften verlegt
historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten
Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Dieses Buch
über Spinozas Stellung zur Religion stellt eine Untersuchung auf der Grundlage des
theologisch-politischen Traktats dar und ist ein unveränderter hochwertiger Nachdruck der
Originalausgabe von 1914. Ergänzt wird dieses Werk mit einem Anhang über Spinozas Einfluss in
England (1670-1750).