Der Geist des deutschen Mittelalters mit seinen Größen und Schwächen offenbarte sich auch in
Mecklenburg obgleich dieses erst vor kurzem germanisiert war er zeigt sich hier am
deutlichsten im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert unter den Fürsten Heinrich I. dem
Pilger Heinrich II. dem Löwen und Albrecht II. dem Großen. Diese drei haben unter den
mecklenburgischen Fürsten des Mittelalters den meisten Ruhm und jeder von ihnen hat seine
Verehrer gefunden je nach der Geistesverwandtschaft zwischen diesen einzelnen Fürsten und
ihren Anhängern. Heinrich I. der Pilger nimmt das Gemüt lebendig in Anspruch durch seine
religiöse Begeisterung seine Duldung und seine Leiden. Er ist der Repräsentant des Glaubens
aber dem Lande konnte er von der verderblichen Kreuzzugsschwärmerei seiner Zeit befangen
nicht viel nützen. Heinrich II. der Löwe genannt versetzt den jugendlichen Übermut in ein
freudiges Staunen. Er ist der ritterliche Degen des Turniers der kräftige und gewandte Mann.
Er will erkämpfen was sich nur durch Ausdauer und Liebe gewinnen lässt aber er hat sein Land
zerrüttet in Zwietracht und Schulden versenkt und dem Volke Wunden geschlagen welche nur ein
großer Arzt heilen konnte. Und dieser war Albrecht II. eines großen Vaters größerer Sohn der
Mann des Rechts. [...] Der deutsche Historiker und Wissenschaftler Georg Friedrich Lisch
beschreibt in dem vorliegenden Band Albrecht den Zweiten Herzog von Mecklenburg und die
norddeutschen Landfrieden. Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur
bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so
teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht. Das vorliegende Buch ist
ein unveränderter Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahr 1835.