Menschen sind laufend in Prozesse einseitiger oder wechselseitiger Kategorisierung involviert.
Sie unterscheiden sich sowohl voneinander - etwa im Hinblick auf Alter Herkunft Konfession
Hautfarbe Geschlecht und Leistung - als auch von nicht menschlichen Entitäten wie Tieren
Hominiden Göttern oder Artefakten. Verstehen kann man eine Form der Humandifferenzierung
jedoch nur wenn man sie mit anderen Formen vergleicht. Wie solche Vergleiche zu
konzeptualisieren sind und durchgeführt werden können ist Thema des vorliegenden Bandes. Die
vielfältigen Formen der Humandifferenzierung werden oft in spezialisierten ¿Studies¿
untersucht. Das Konzept der Humandifferenzierung dagegen führt Forschungen zum Unterscheiden
Klassifizieren und Segregieren von Menschen zusammen. Die verschiedenen Teilungsdimensionen
werden in diesem Band in einer komparatistischen Perspektive aufeinander bezogen das heißt in
ihren Verwandtschaften und inneren Differenzierungen in ihren Relationen und Distinktionen
verfolgt um sie ineinander übersetzbar zu machen. Denn die Konstitution einer spezifischen
Weise der Humandifferenzierung wird erst so die Grundannahme des Bandes im empirischen und
systematischen Vergleich mit anderen Weisen erklärbar von denen sie sich alltagsweltlich
distinguiert. Ein solches Unternehmen verlangt nach der transdisziplinären Kooperation einer
Vielzahl von Fächern deren eigensinnige disziplinäre Perspektiven zu entfalten und zu
integrieren sind. Der Band versammelt daher theoretische Überlegungen und empirische Analysen
aus der Soziologie und Sozialpsychologie Ethnologie und Geschichtswissenschaft Theater- und
Medienkulturwissenschaft aus Amerikanistik Linguistik und Translationswissenschaft. Die
Beiträge des Bandes behandeln die Grundlagen eines solchen Vergleichs von
Humandifferenzierungen kategoriale und rollenbezogene Differenzierungen sowie die Außenränder
des Humanen.