Die Christdemokratie hat in den westeuropäischen Parteiensystemen eine lange Erfolgsgeschichte
aufzuweisen. Aus dem ursprünglichen Konflikt zwischen Kirche und Staat um die religiösen
Freiheiten entstand zunächst der politische Katholizismus welcher als klassen- und
schichtübergreifende Bewegung die Grundlage für die Etablierung der christdemokratischen
Parteien nach dem zweiten Weltkrieg bildete. Die Christdemokratie ist im Gegensatz zur
Sozialdemokratie oder anderen politischen Ideologien in der Forschung verhältnismäßig selten
zum Betrachtungsgegenstand geworden. Der rasante Aufstieg der Forza Italia hat jedoch vermehrt
zu näheren Untersuchungen geführt. Die Person Silvio Berlusconis sein Aufstieg seine
Ansichten und seine politische Karriere sind schon des Öfteren Teil der Fachliteratur geworden.
Seine politische Kreation die Forza Italia wird in der Forschung des Öfteren behandelt wenn
es um das Erstarken von rechtspopulistischen Parteien in Europa geht. Der Bezug der Forza zur
italienischen Christdemokratie wurde bisher allerdings nicht explizit betrachtet. Diese Arbeit
untersucht nun einen möglichen Bezug der Forza Italia zur Parteienfamilie der Christdemokratie
um die Frage beantwortet zu können ob Silvio Berlusconis politisches Gebilde als
christdemokratische Partei im traditionellen Sinne angesehen werden kann. Ein weiteres Ziel
besteht im Aufzeigen der wesentlichsten Faktoren der Christdemokratie sodass ein kompaktes
Gesamtbild über sie gewonnen werden kann. Die Forza Italia ist in dieser Arbeit im Fokus der
Betrachtung daher muss es ebenfalls das Ziel sein über die Hintergründe und Gegebenheiten der
Christdemokratie in Italien zu informieren. Dafür werden die zentralen Elemente der
Christdemokratie untersucht nämlich die Ideologie ihre Programmatik und ihre Strukturen
sowie ihr vertretenes Wählerspektrum. Es soll herausgestellt werden mit welchen politischen
Anforderungen Widrigkeiten und Besonderheiten es eine Partei in Italien zu tun hat.