Autor: Prof. Dr.Eckart Lange Taschenbuch 430 Seiten mit 155 AbbildungenÜBER DAS BUCH:Zum Ende
der krisengeschüttelten Zwanziger Jahre in denen auch die beiden anderen Kultureinrichtungen
der Stadt Sondershausen - Landestheater und Lohorchester - wie überall um ihr Überleben kämpfen
werden frühere Studierendenzahlen wieder erreicht. Dennoch bereitet die Gesamtentwicklung
denVerantwortlichen Sorgen. Immerhin steht 1933 das 50jährige Gründungsjubiläum des
Konservatoriums ins Haus aber hochschulpolitisch hat sich seit 1930 mit der Umwandlung der
Weimarer Musikinstitute zur Staatlichen Hochschule für Musik durch den ersten
NS-Volksbildungsminister in Deutschland und späteren Reichsinnenminister Wilhelm Frick die
Situation der Musikausbildung in Thüringen grundlegend verändert. Bis zum nächsten runden
Jubiläum 1943 werden die strukturellen finanziellen und personellen Probleme in Sondershausen
immer deutlicher und es kann eigentlich nur Erstaunen hervorrufen dass es dank eines großen
regionalen Engagements gelingt die Einrichtung bis zur kriegsbedingten Schließung am 1.
September 1944 am Leben zu erhalten zumal das Loh-Orchester unter dem Diktat des neuen GMD SA
Standartenführer Dr. Otto Wartisch und der vom NS-Volksbildungsministerium erzwungenen Fusion
mit dem Landestheater Gotha in seine bislang größte Krise gerät. Immerhin übersteht das
Konservatorium sogar die kriegsbedingte Schließung und eröffnet schon am 1. Oktober 1945 sein
neues Semester. Spätere herausragende Musiker wie Karl-Ernst Sasse der bedeutendste
Filmmusikkomponist der DEFA oder der in der DDR renommierte Dirigent Olaf Koch gehören zu den
ersten eingeschriebenen Studierenden.Wenn auch nach wie vor wichtige Jahre in der
Konservatoriumsgeschichte noch fehlen rückt dieser Beitrag nach der Darstellung der
Gründerjahre im 19. Jahrhundert mit der Betrachtung der NS-Zeit eine weitere wichtige Epoche
dieser Einrichtung in den Fokus. Neben der Beschreibung der Institutsgeschichte wird damit ein
Einblick in eine gesellschaftliche Entwicklung gewährt die die Ambivalenz und Komplexität
musikkultureller Phänomene in einer deutschen Kleinstadt während der nationalsozialistischen
Diktatur verdeutlicht.