Autor: Gerhard Laue Taschenbuch 192 Seiten 201 Abbildungen. ÜBER DAS BUCH Wer dieses Alter
erreicht hat der hat viel erlebt der kann auch viel erzählen. Und der muss sich und anderen
nichts mehr beweisen. Der kann sich die Freiheit erlauben abseits von inzwischen entstandenen
Klischees und ohne große Rücksichtnahme auf die verschiedensten Befindlichkeiten frank und frei
alles so zu schildern wie es damals gewesen ist was er einmal erlebt hat und wie er damals
gedacht hat. Es ist sicher nicht leicht die Zeit des Nationalsozialismus mit ihren vielen
Widersprüchlichkeiten zu verstehen. Dazu wird die Möglichkeit geboten einzutauchen in die
Gefühls- und Gedankenwelt der Menschen die das damals erlebt haben. Niemand kann doch heute
verstehen wie es möglich war dass die Mehrheit eines Volkes einen Tyrannen und Massenmörder
jahrelang laut jubelnd verehrt hat und ihn wie einen neuen Messias feiern konnte. Und
unverständlich auf der anderen Seite ist auch dass die westlichen Staatschefs Chamberlain für
Großbritannien und Daladier für Frankreich Hitler nach den Verhandlungen in München 1938 also
ein Jahr vor Kriegsbeginn für seine gute Verhandlungsführung und seine Friedensbereitschaft
gedankt haben. Ich erinnere mich an meine Kindheit. An ein regimekritisches Elternhaus in
welchem Politik aus triftigen Gründen kein Thema gewesen ist und an eine Umwelt in der Adolf
Hitler in einem Maße verherrlicht und umjubelt worden ist dass es für ein Kind unmöglich war
sich dem zu entziehen. Ich habe mitgejubelt obwohl ich schon im Alter von 10 oder 11 Jahren
die Judenverfolgung und die verschiedensten Wortbrüche sehr kritisch und negativ aufgenommen
habe. Als ich 14 Jahre alt war begann die Zeit des Umdenkens und wenig später die der Kritik.
Aus Begeisterung wurde Hass. Ein Jahr später gehörte ich im weiteren Sinne zum Widerstand. Der
Jubel um uns herum ist aber munter weitergegangen. Die Zeit des Nationalsozialismus kann
eigentlich nur verstehen wer sie selbst erlebt hat - oder wenn er dieses Buch gelesen hat.