Wenn Kinder in frühester Kindheit im engsten familiären Rahmen Opfer traumatisierender
Erlebnisse werden sind sie dauerhaft von den Folgen betroffen. Sie haben spezifische
Überlebensstrategien entwickelt um erlebtes Grauen überstehen zu können - Verhaltensweisen
welche für andere oft auch verstörend und belastend sind. Gemäß entsprechender Studien haben
rund 75% der Kinder in Wohngruppen der Erziehungshilfe traumatische Erfahrungen sogenannte
Bindungstraumata. Die stationäre Jugendhilfe ist für betroffene Kinder der aus
traumapädagogischer Sicht ¿Sichere Ort¿ auf physischer emotionaler und psychosozialer Ebene.
Mit der hier vorliegenden Studie soll geprüft werden ob der Rahmen solcher stationären
Wohngruppen ein förderliches pädagogisches Umfeld für Kinder mit hochbelastender Biografie
bietet in welchem solche bindungstraumatischen Erfahrungen aufgearbeitet werden können. Die
Untersuchung fokussiert dabei die Altersgruppe der Kinder von sechs bis zehn Jahren
(Grundschulalter). Neben den pädagogischen Möglichkeiten soll die Studie auch besondere
Herausforderungen und Schwierigkeiten für die pädagogischen Fachkräfte in diesem
anspruchsvollen Tätigkeitsfeld aufzeigen. Diese methodische Recherchearbeit im Rahmen einer
Literaturstudie gibt den aktuellen Stand wieder und liefert kritische Hinweise für
wünschenswerte Veränderungen sowie Empfehlungen für deren Umsetzung.