Snows Romanwerk dessen Handlung sich vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis in die Zeit der
Studentenunruhen von 1968 erstreckt zeichnet - in der Rückschau des pensionierten
Hochschullehrers Lewis Eliot und dabei autobiografisch getönt - den Lebensweg eines britischen
Akademikers aus der Mittelschicht durch die sogenannten "corridors of power" nach: von Eliots
Jugend in eher bescheidenen Verhältnissen in einer englischen Provinzstadt über seine Karriere
als Anwalt in London als Beamter als Dozent in Cambridge. Dabei bieten die Romane eine
tiefgründige Untersuchung der britischen Arbeitswelt des 20. Jahrhunderts und deren
Institutionen sowie des komplexen Zusammenspiels zwischen dem Privatleben und dem Streben nach
Ansehen in Beruf und Öffentlichkeit - entlang all der vielen Fallstricke moralischer
Entscheidungen und vor dem Hintergrund sozialer Spannungsgeflechte und weltpolitischer
Veränderungen. Dabei erzählt Snow clever und nicht selten amüsant. Seine liebevoll
ausgearbeiteten Charaktere binden die einzelnen Romane die auch separat gut lesbar sind in
geradezu Proust'scher Manier aneinander. "Zeit der Hoffnung" erschien 1949 als dritter Band in
der erzählerischen Reihenfolge jedoch steht er an erster Stelle da er die Jahre 1914 bis 1933
behandelt in denen Lewis Eliot von einem neugierigen Jungen zu einem etablierten Anwalt
heranreift. Grüblerisch aus verarmtem Elternhaus ambitioniert gesellig und beflügelt von
jugendlicher Leidenschaft setzt er sich allen Widrigkeiten zum Trotz durch und schafft den
Sprung heraus aus der kleinstädtischen Ödnis nach London. Dabei lernt er wie verlockend und
tückisch zugleich das Streben nach Erfolg und Liebe sein kann: Während seine Karriere -
gefördert durch die mürrische Tante Milly und den brillanten George Passant - an Auftrieb
gewinnt verliebt sich Lewis in die einnehmende Sheila Knight eine schöne aber psychisch
labile Frau die ihn nicht liebt. Und alles gerät ins Wanken ...