Die mit der Digitalisierung wachsenden Cyber-Risiken haben sich für Unternehmen zum wichtigsten
globalen Geschäftsrisiko entwickelt. Ihre Bewältigung entscheidet über die Zukunftsfähigkeit
eines Unternehmens. Im Rahmen des Risikomanagements können verbleibende Cyber-Risiken auf
Versicherungsunternehmen transferiert werden. Doch dieser Wunsch nach Risikotransfer stellt
Versicherungsunternehmen vor immense Herausforderungen. Wie sind diese sich kontinuierlich
verändernden und gleichzeitig rasant wachsenden Cyber-Risiken überhaupt zu kalkulieren? Können
neuartige Versicherungsprodukte den Absicherungsbedarf ausreichend befriedigen? Und welche
Cyber-Risiken werden bereits über bestehende Unternehmensversicherungen
mitversichert?Cyber-Risiken die in konventionellen Unternehmensversicherungen nicht explizit
ein- noch explizit ausgeschlossen sind werden als Silent-Cyber-Risiken bezeichnet
(non-affirmative). Diese versteckten Exponierungen gegenüber Cyber-Risiken stellen die
Versicherungswirtschaft derzeit vor erhebliche Herausforderungen. Mangels Berücksichtigung im
Rahmen der Produktentwicklung fehlt es an ausreichendem Underwriting- und Kumulmanagement.
Außerdem wurden die Silent-Cyber-Risiken bei der Prämienkalkulation und der
Rückstellungsbildung nicht bewertet.Dieses Buch beschäftigt sich mit der Darstellung von
Silent-Cyber-Risiken in ausgewählten konventionellen Unternehmensversicherungen sowie den
Reaktionsmöglichkeiten der Versicherungsunternehmen. Schwerpunktmäßig werden
Silent-Cyber-Risiken in der Betriebshaftpflichtversicherung D&O-Versicherung
Feuerversicherung und Elektronikversicherung identifiziert. Um eine Veranschaulichung des
Versicherungsschutzes der einzelnen Versicherungszweige zu ermöglichen werden Überlegungen zur
Sacheigenschaft von Daten als auch eine Definition des Sachschadensbegriffs vorangestellt. Das
Buch richtet sich sowohl an Studenten der Versicherungswissenschaften als auch an interessierte
Praktiker.