Der Ukraine-Krieg hat in der gesellschaftlichen Linken zu heftigen Konflikten geführt. Und das
in einer Situation in der die Linke ohnehin in einer tiefen Krise steckt. Die Kontroversen
reichen bis in die Reihen der Friedensbewegung hinein. Plötzlich machen prominente Linke ihren
Frieden mit der NATO gestandene Antimilitaristen wollen deutsche Panzer an der Front sehen
und junge Aktivisten demonstrieren für einen militärischen Sieg über Russland. Ist ein linker
Bellizismus entstanden? Wer dagegen friedenspolitische Prinzipien hochhält wie Diplomatie und
einen Kompromissfrieden hat einen schweren Stand. Um das Maß voll zu machen erleben wir eine
rechtspopulistische und in Teilen rechtsextreme AfD die - Ironie der Geschichte - einen
sofortigen Waffenstillstand Verhandlungen und das Ende der Sanktionen fordert! In dieser
scheinbar verkehrten Welt geht Peter Wahl Motiven Argumentationsmustern und Haltungen nach
die in den verschiedenen Strömungen der Linken zum Krieg vertreten sind. Kommt die linke
Variante einer »Zeitenwende« aus heiterem Himmel? Mit welchen Faktoren ist die verwirrende
Situation zu erklären? Thematisiert werden u.a. das Verhältnis von Moral und Geopolitik die
Diskussion über Kriegsschuld und Kriegsursachen die Rolle von Feindbildern und die
verschiedenen Sichtweisen in der deutschen Linken auf Russland und die USA. Untersucht wird
auch die Frage mit welchen Problemen der internationalen Entwicklung eine Linke in der Zeit
nach dem Krieg konfrontiert sein wird. Aus dem Inhalt: Der Krieg und die Linken
Kompromissfrieden statt Siegfrieden Moral und Moralismus Kriegsursachen und Kriegsschuld Die
Linke und Geopolitik Ein weißer Fleck? Interne Treiber der russischen Außenpolitik
Rechtsoffenheit in der Friedensbewegung - Kampfbegriff oder reales Problem Vor uns viel
Unsicherheit