Wenn das mit dem Klimawandel so weitergeht dann ereilt den Vernagtferner vielleicht das
gleiche Schicksal wie den Plattachferner auf der Zugspitze. Der zerfiel in mehrere
Teilgletscher mit dem Nördlichen Schneeferner als dem größten. Aber sogar dieser wird
demnächst verschwinden obwohl man versucht ihn durch den Transport von Schnee aus dem Umfeld
zu retten. Das ist die Befürchtung der Autorin Heidi Escher-Vetter die mehr als vierzig Jahre
über den Vernagtferner sowie auf dessen Forschungsstation gearbeitet hat. In ihrem Buch
schildert sie die Anfänge der Gletscherforschung in der Vernagtregion (seit 1889) den Bau
(1973) die Weiterentwicklung der bis heute betriebenen Messstationen am Fuß und im Umfeld des
Gletschers sowie viele Experimente auf dem Gletscher. Forscherteams Journalisten und Künstler
werden ebenso wie die Hüttenwirte der Vernagthütte und die zahlreichen Besucher im Text und
anhand vieler Bilder vorgestellt. Breiten Raum nimmt die Darstellung von Arbeit und Leben der
Forscher an diesem exponierten Arbeitsplatz ein. Außergewöhnliche Ereignisse wie Hochwasser
oder Wanderungen durch alte und neu gebildete Höhlen im Eis erweitern die Perspektive der
Forscher und zeigen deutlich den Verfall des Gletschers durch den Einfluss des Klimas.