Intensiv liest der junge Mann die Nachrichten ausgeschrieben im Internet von Veranstaltern für
Literaturwettbewerbe. Schon an vielen Wettbewerben beteiligte er sich war auch schon viele
Male erfolgreich. Bereits als kleiner Junge schrieb er. Sobald er das Alphabet beherrschte
verfasste er kleine Geschichten die ihm wichtig waren diese für die Nachwelt festzuhalten und
zu bewahren. Er wollte Dichter werden. Bereits damals ahnte er dass der Weg dorthin nicht
einfach sei übersät mit Stolpersteinen gepflastert mit vielen Hindernissen. Trotzdem strebte
er dieses Ziel geradezu verbissen an verfolgt es bis heute mit der ihm eigenen Energie
Ausdauer und Zähigkeit. Bis heute wartet er vergebens auf die Benachrichtigung die er erhalten
sollte sobald alles geprüft ist. Unter dieser gegebenen Konstellation bietet sich viel Raum
für Spekulationen. Die Nicht-Beachtung und die Nicht-Kenntnisnahme seines Textes gewährt der
Fantasie ein weites Feld der Interpretation. Auf den Fotos mustert der junge Mann noch einmal
ausgiebig die illustre Gesellschaft die Repräsentanten dieses in Deutschland einmalig
stattfindenden Englisch sprachlichen Literaturwettbewerbes. Er kennt sie nicht weiß nicht was
sie beruflich machen weiß absolut nichts über sie. Auf seine erneute E-Mail hat er keine
Rückmeldung bekommen. Seine Teilnahme-Gebühr haben sie kassiert ohne etwas abzuliefern. Das
ist Abzocke. Sie hätten schreiben können: Aufgrund ihrer mangelhaften Kenntnis der englischen
Sprache war bedauerlicherweise ihre Nominierung nicht möglich. Als Veranstalter sollten sie
eigentlich wissen es ist nicht möglich nicht zu kommunizieren. Wer redet teilt etwas mit
wer schweigt ebenfalls. Der alte Mann sitzt in seinem winzigen Zimmerchen das früher einmal
sein Arbeitszimmer gewesen war hinter seinem mit Büchern beladenen Schreibtisch vor sich eine
riesige Europa-Karte für die er erst einmal Raum schaffen muss um sie entfalten zu können.
Vor wenigen Jahren noch konnte er die Karte ohne Brille lesen. Diese Zeit ist für immer vorbei.
Das Alter hinterlässt auch bei ihm seine Spuren. Er plant eine Reise durch Ost-Europa will
berühmte Städte mit klangvollen Namen und Persönlichkeiten besuchen die einst dort lebten
arbeiteten ihre Spuren hinterlassen haben. Er plant eine Reise durch Landschaften deren
einstige Namen im Heute vergessen sind der Geschichte zugeordnet werden die aber immer wieder
in der Literatur auftauchen auch in der modernen. Zunächst wird ihn sein Weg nach Salzburg
führen dann nach Oberösterreich. Von Linz geht es weiter nach Böhmen. Prag kennt er sehr gut.
Dann wendet er sich Schlesien zu und Galizien. Ob er nach Pommern Preußen Masowien Litauen
Lettland Estland Wolhynien Siebenbürgen oder Transsylvanien Walachei Bessarabien Bukowina
Banat gelangt weiß er noch nicht. Das hängt davon ab wie er sich gesundheitlich fühlt. Es ist
auch möglich dass er von Galizien die Heimreise über die Slowakei nach Mähren von dort nach
Niederösterreich in die Steiermark und nach Kärnten nach Hause wählt. Er wird sehen was die
Zukunft bringt wie sie sich gestaltet.