Der slowenische Schriftsteller Prezihov Voranc (eigentlich Lovro Kuhar) erzählt in seinem Roman
aus den Umsturztagen Die Brandalm von den Wirren nach dem Ersten Weltkrieg nach dem Zerfall
der k. u. k. Monarchie von den Sehnsüchten nach Freiheit und Gleichheit Brüderlichkeit und
Souveränität. Der Leser wird hineingezogen in Ereignisse die ihm am Beispiel Kärntens die
historische Wirklichkeit und die Tragödie nationaler Konflikte enthüllen. Das
Zwei-Millionen-Volk der Slowenen im Herzen Europas ist durch eine Reihe geschichtlicher
Ereignisse völlig zu Unrecht an den Rand des europäischen Literaturschaffens gedrängt worden
lesen wir in der Ankündigung zur Erstveröffentlichung 1983. Und weiter: In seinem Ringen um
Selbsterhalt in seinem Ankämpfen gegen die Vierteilung sind die Slowenen auf vier Staaten
zerrissen: neben der Republik Slowenien im jugoslawischen Staatenverband noch auf Italien
Österreich und Ungarn - hat es in allen vier Staaten bemerkenswerte künstlerische und
literarische Werke hervorgebracht. Waren noch im 18. Jahrhundert der Komponist Jakob Petelin
Gallus oder im 19. Jahrhundert der Architekt Joze Plecnik anerkannte Größen europäischen
Kulturschaffens so ist das Einbinden des slowenischen Beitrages in den europäischen Kulturraum
in den Jahrzehnten seit dem Ersten Weltkrieg nahezu zur Unbedeutsamkeit geschrumpft. Das hat
sich in den vier Jahrzehnten seither ganz und gar verändert. Der Raum in dem diese Literatur
entsteht ist klein und doch so klein nicht. Nicht nur zum slowenischen Zentralraum auch zum
österreichischen musste erst einmal die Tür aufstoßen werden. Mit dem Ende der Siebzigerjahre
kam es zur sichtlichen Veränderung. Ausgehend von Klagenfurt Celovec. Die Slowenische
Bibliothek gibt einen bemerkenswerten Einblick.